Espressokocher Anleitung - 7 Schritte
Der Espressokocher Induktion ist aus den meisten italienischen Küchen nicht weg zu denken. Auch in Deutschland hat sich die handliche Herdkanne einen Namen gemacht.
Laut Statista verwenden rund 3,89 % der Deutschen den Espressokocher regelmäßig. Mehr Statistiken rundum Kaffee haben wir hier für dich zusammengefasst.
Die stylische Kanne ist nicht nur ein echter Hingucker im Küchenregal. Sie ist zudem günstig und einfach in der Handhabung.
In diesem Artikel erfährst du alles über..
- die Geschichte des Espressokocher
- die Funktionsweise des Espressokocher
- die Verwendung
- die unterschiedlichen Modelle
Die Geschichte des Espressokochers
Der Espressokocher wurde 1933 vom Italiener Alfonso Bialetti entwickelt. Sein Traum war es, den Geschmack hochwertigen Kaffees in jeden Haushalt Italiens zu bringen.
Er revolutionierte die Art des Kaffeekochens, da er erstmals eine Kaffeemaschine aus Aluminum herstellte. Dabei machte er sich die hervorragenden wärme- und temperaturleitenden Eigenschaften des Materials zunutze. So entstand der Espressokocher, der optisch der italienischen Espressomaschine nachempfunden wurde. Auch das Funktionsprinzip ist ähnlich, nur das in dem handlichen Espressokocher die Druckentwicklung geringer ist.
Aus diesem Grund ist der deutsche Name Espressokocher auch etwas irreführend, da echter Espresso einen feineren Mahlgrad und eine kürzere Kontaktzeit von Kaffeepulver und Wasser erfordert. Außerdem wird der Original-Espresso mit einem Druck von 8-9 bar hergestellt, wodurch die charakteristische Crema entsteht. In Italien ist der Espressokocher daher unter den Namen Caffettiera oder Moka-Express bekannt.
So funktioniert der Espressokocher
Der Espressokocher besteht aus drei Einzelteilen.
In den Kessel wird Wasser gegeben. Der Siebeinsatz wird mit gemahlenem Kaffee bzw. Espressopulver befüllt. Der Kessel verfügt über ein Sicherheitsventil, durch das der Wasserdampf entweichen kann, falls der Druck in der Kanne zu groß wird. Beim Erhitzen des Wassers steigt der Druck im Kessel auf bis zu 2 bar, wodurch das Wasser in der Kanne nach oben steigt. Es wird anschließend durch den Siebeinsatz gepresst und fließt durch das Steigrohr in das Kannenoberteil. Dabei wird der Kaffee durch das Feinsieb gefiltert, sodass kein Kaffeesatz im Kaffee zurückbleibt.
Fertig ist der frische, leckere und kräftige Kaffee, auch ohne den Anspruch eines echten Espressos zu erfüllen.
Manche Espressokannen verfügen über ein extra Crema-Ventil, um das Geschmackserlebnis zu perfektionieren.
Espressokocher Anleitung
Um den perfekten Kaffee mit dem Espressokocher zuzubereiten, befolge einfach unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Wasser vorheizen
Zuerst wärmst du Wasser auf etwa 50 Grad vor. Da bei 50 Grad Verbrennungsgefahr besteht, kannst du natürlich auch lauwarmes Wasser verwenden. Durch vorgeheiztes Wasser wird das Kaffeemehl bei der Zubereitung weniger lange erhitzt. So fällt die Bitternote geringer aus.
Wasser in den Kessel füllen
Dann füllst du das vorgewärmte Wasser in den Kessel deiner Espressokanne. Achte dabei darauf, dass du das Wasser lediglich bis unter das Sicherheitsventil füllst.
Kaffeebohnen mahlen
Mahle deine Kaffeebohnen erst kurz vor der Zubereitung zu einem mittlerem Mahlgrad. Das Kaffeepulver sollte in etwa die Konsistenz von Sand oder Grießkörnern haben.
Kaffeesatz in den Siebeinsatz füllen
Als nächstes füllst du deinen gemahlenen Kaffee in den Siebträger. Der Siebeinsatz sollte bis zum Rand mit Kaffeepulver gefüllt sein. Drücke das Kaffeepulver nicht fest. Entferne überschüssiges Kaffeepulver vom Rand.
Kanne zusammensetzen
Nun setzt du den Siebtrichtereinsatz in den Kessel und schraubst das Kannenoberteil auf. Verschraube Ober- und Unterteil so, dass du sie nach dem Kochen einfach wieder öffnen kannst.
Kaffee kochen
Jetzt ist der Espressokocher bereit für den Herd. Stelle die Kanne bei mittlerer Hitze auf den Herd und schließe den Deckel. Zu starke Hitze lässt den Kaffee anbrennen und sorgt für einen metallischen Geschmack. Wenn der Espressokocher zu köcheln beginnt, steigt dein Kaffee im Inneren der Kanne nach oben.
Du kannst den Deckel wieder öffnen und die Kanne, sobald der Kaffee richtig läuft, auch schon wieder vom Herd nehmen. Die Hitze und der Druck im Inneren der Kanne bleiben bestehen und dein Kaffee ist innerhalb kürzester Zeit zubereitet.
Eingießen und genießen
Wenn kein Kaffee mehr aus dem Steigrohr fließt, ist der Brühvorgang abgeschlossen. Um den Brühvorgang abzubrechen empfehlen wir dir, den Kessel unter fließendes kaltes Wasser zu halten. Durch den Druckabfall kondensiert der Dampf und folglich lässt der Druck nach.
Rühre den Kaffee vor dem Einschenken noch einmal um. Jetzt kannst du deinen Kaffee aus dem Espressokocher genießen.
Espressokocher reinigen
Wie du deinen Espressokocher auf richtige Art und Weise reinigst, haben wir dir in einem anderen Beitrag zusammengefasst.
Diese Unterschiede gibt es bei Espressokochern
Der traditionelle Bialetti Espressokocher ist längst nicht mehr allein auf dem Markt. Es gibt viele verschiedene Modelle, die sich in gewissen Punkten unterscheiden. Vor dem Kauf solltest du dich daher mit den feinen aber entscheidenden Unterschieden vertraut machen.
-
Material
Der ursprüngliche Espressokocher ist aus Aluminum gefertigt. Aluminium hat den Vorteil leicht, günstig und robust zu sein. Aluminium-Gegner befürchten jedoch einen metallischen Beigeschmack, der von der Kanne in den Kaffee übergehen könnte. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass nicht alle Espressokocher aus Aluminium für die Zubereitung auf einem Induktionsherd geeignet sind.
Die Alternative besteht in Espressokochern aus Edelstahl. Der Vorteil von Edelstahl ist seine Langlebigkeit, Geschmacksneutralität und Robustheit. Der Anwendung eines Espressokochers auf dem Induktionsherd steht daher nichts im Weg.
-
Füllmenge
Achte beim Kauf des Espressokochers auf die mögliche Füllmenge. Je nachdem, wie viele Tassen du in der Regel zubereiten möchtest, solltest du ein geeignetes Modell auswählen. Wenn du beispielsweise nur für dich am Morgen ein bis zwei Tassen Kaffee kochen willst, empfiehlt sich eine kleinere Kanne.
-
Crema-Ventil
Wenn du besonderen Wert auf die Crema auf deinem Kaffee legst, dann lohnt es sich, in ein Modell mit Crema-Ventil zu investieren. Das Ventil erhöht den Druck in der Kanne und sorgt so für die geschmeidige Crema auf dem Kaffee.
-
Design
Auch im Design unterscheiden sich Espressokocher grundlegend. Du hast die Wahl zwischen der traditionellen, achteckigen Kannenform, abgerundeten oder Kannen mit Glaseinsatz.
-
Verarbeitung
Bei der Verarbeitung der Espressokanne solltest du vor allem auf den Henkel und auf den Deckel achten. Sie sollten aus einem hitzeresistenten Material bestehen, damit du dir nicht die Finger verbrennst. Außerdem sollte dein Espressokocher unbedingt über das besagte Sicherheitsventil verfügen.
FAQ
Sind Espressokocher aus Aluminium gesundheitsschädlich?
Laut Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung ist Kaffee aus Aluminum-Espressokochern nicht gesundheitsschädlich. Es wird empfohlen die Kanne vor dem ersten Gebrauch auszukochen und diese nicht mit Spülmittel zu reinigen.
Was ist besser Espressokocher oder Espressomaschine?
Die Espressomaschine stellt echten, starken Espresso her und ist sehr viel teurer in der Anschaffung. Mit dem Espressokocher kann man schnell und einfach aromatischen Kaffee zubereiten, ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen.
Kann ich den Espressokocher auf meinem Induktionsherd benutzen?
Espressokocher aus Edelstahl sind grundsätzlich für die Benutzung auf Induktionsherdplatten geeignet. Bei Espressokochern aus Aluminium muss dafür eine Adapterplatte zwischen Kanne und Induktionsfeld platziert werden.
Kann man normales Kaffeepulver im Espressokocher verwenden?
Im Espressokocher kann sowohl Kaffee- wie auch Espressopulver verwendet werden.
Welche Alternativen zum Espressokocher gibt es?
Die teurere Alternative zum Espressokocher ist eine Espressomaschine. Die günstige Alternative ist eine French Press, in der der Kaffee jedoch milder wird.
Kann der Espressokocher explodieren?
Beim Espressokocher entsteht ein starker Druck im Kanneninneren. Hat die Kanne kein Sicherheitsventil oder wird zuviel Wasser eingefüllt, kann es bei Verstopfungen im Steigrohr zu einer hohen Druckentwicklung kommen. Dadurch kann der Espressokocher platzen bzw könenn die Einzelteile auseinander gepresst werden.
Kann der Espressokocher Crema erzeugen?
Ein normaler Espressokocher erzeugt keine Crema. Hierfür gibt es jedoch besondere Modelle oder Ventile zum Nachrüsten.
Kann ich mit der Espressokanne auch Kaffee kochen?
Genau genommen macht die Espressokanne starken Kaffee oder Mokka und keinen Espresso. Man kann also auch normalen Kaffee mit der Espressokanne kochen.
Fazit- Der Espressokocher zaubert aromatischen Mokka im Handumdrehen
Auch wenn der Espressokocher keinen echten Espresso zubereiten kann, ist er ein praktischer Küchenhelfer für jeden Tag. Beim Kaffeekochen mit dem Espressokocher strömt ein unvergleichlicher Kaffeeduft durch die Küche und lässt ein Café-Feeling aufkommen.
Durch seine praktische Größe, kannst du den Espressokocher auch mit zur Arbeit oder auf Reisen nehmen. Mit einer Campingherdplatte lässt sich so an jedem beliebigen Ort leckerer, italienischer Mokka zaubern.
Über den Autor
Jonas Zeppenfeld / Marketing @Thiru
Kaffeeliebhaber. Zieht nur die French Press dem Espressokocher vor.